Dinner mit Mord by Uwe Voehl

Dinner mit Mord by Uwe Voehl

Autor:Uwe Voehl [Voehl, Uwe]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-5407-9
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2015-09-05T00:00:00+00:00


17.

Als ich uns Kaffee kochen wollte, stellte ich fest, dass ich keine Filtertüten mehr hatte. Und auch der Kaffee war alle. Ich musste sowieso mal wieder einkaufen. Eigentlich verspürte ich auch wenig Lust, weiterhin stummer Beisitzer bei Norberts Befragungen zu sein. Ich konnte noch Einkaufen fahren. Die leere Kaffeedose war ein guter Grund, sich loszueisen. Abgesehen von meinem fast leeren Kühlschrank.

Da fiel mir ein, dass mein Volvo immer noch bei Markkötter in Bad Salzuflen stand. Ich fluchte, weil ich vergessen hatte, dort anzurufen.

Ich erklärte Norbert die Lage. Er verzog das Gesicht schmerzlich. »Wenn ich meinen Koffeinpegel nicht auf einem gleich bleibenden Level halten kann, werde ich nach einer gewissen Zeit unausstehlich.«

Mein Blick fiel auf den Laphroaig, der noch vom gestrigen Abend auf dem Schrank stand. »Dagegen hilft nur Alkohol«, verkündete ich.

Er nickte, und ich spülte die zwei einzigen Whiskygläser, die ich besaß, über dem Waschbecken. Danach schenkte ich uns ein. Norbert sog genießerisch das Aroma ein und schnalzte mit der Zunge. Dann er trank er einen kleinen Schluck.

»Eindeutig besser als Kaffee«, stellte er fest. »Weißt du, wozu ich jetzt Lust hätte? Einfach loszufahren, mich ins Max zu setzen und mich volllaufen zu lassen. Stattdessen muss ich hier die Stellung halten und darauf warten, dass vielleicht endlich einer den Mund aufmacht. Das Kino heute kann ich vergessen.«

Ach so, da war ja noch was. Seine neue Flamme. Eigentlich wollte ich gar nichts darüber wissen. Mir taten seine Frau und seine Kinder leid. Außerdem wollte ich nicht riskieren, dass er sich wieder aufregte.

Aber er redete von selbst weiter. »War sowieso nichts für mich. Ich wäre gern in Zwei vom alten Schlag gegangen, den neuen Boxerfilm mit Stallone gegen De Niro.«

»Und warum tust du es dann nicht?«

»Sie will lieber in den kleinen Hobbit. Kannst du dir so einen öden Scheiß vorstellen? Ich meine, ich bin doch keine zehn mehr.«

»Du bist aber auch keine zwanzig mehr. Oder dreißig. Wen interessieren denn noch Stallone und De Niro?«

»Hast auch wieder recht«, brummte er.

Ich ließ mir den Laphroaig auf der Zunge zergehen und dachte an den gestrigen Abend. Es war wesentlich prickelnder gewesen, den Malt-Whisky mit Irene zu genießen als mit Norbert.

»Darauf noch einen Schluck Malt!«, sagte ich und prostete ihm zu.

Norbert nickte. »Kann nicht schaden. Gleich kommen noch die ganz harten Nüsse.«

»Du meinst Windland?«

»Die auch. Aber vor allem meine ich Lisa Maier, eure Frau Gräfin.«

»Aber die ist doch das potenzielle Opfer!«

»Ja, aber warum? Das soll sie uns jetzt mal erzählen.«



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